Wechselwetterwolken

3 Romane, teils im alten Stil, teils

die Wolken sind andere Wolken in dem Augenblick, da man sich bemüht, in ihnen zu lesen.

Roger Callios: Steine

Die Wechselwetterwolken sind drei lose miteinander zusammenhängende Erzählwerke, die sich aus unterschiedlichen Perspektiven der Digitalisierung Vernetzung Globalisierung unserer Jahrtausendwende-Wirklichkeit zu nähern versuchen. Einfacher formuliert: Die Romane stellen ein Probierfeld dar. In der Form für das, was mit ihnen im Internezeitalter geht; im Inhalt für Gedankenspiele mit dem, was derzeit um uns herum abgeht. Dabei legt jedes der drei Bücher seinen Fokus auf eine andere Sinnlichkeit Zeitlichkeit Räumlichkeit. Jedes kann für sich allein gelesen werden, alle drei ergeben aber in gewisser Hinsicht ein gemeinsames Bild – zum Beispiel in Bezug auf das Wetter. Also eher Triptychon denn Trilogie. Falls nicht sowieso irgendwann noch einzwei Bücher hinzukommen.

Rowland entblättert im Verlauf des Wendejahrs 2001 eine enzyklopädische Weltver­schwörung in der deutschen Literatur. Schrecklich, komisch und phantastisch in den Details, im Ganzen aber auch eine Liebeserklärung. Ein Retiraderoman über das Tasten und Texten.

Mount Blank entwirft den Film Noir einer dystopischen Megacity, in der zwischen Überwachung, Äthernetztechnik, Kriegsberichterstattung, Hollywood-Mafia und Porno ein Todesfall zu klären versucht wird. Ein Remakeroman über das Schauen und Schauern.

Haus der Halluzinationen lauscht in ein Schweizer Hotel Mitte der 90er Jahre hinein, dessen Bewohner unverhofft zwischen die Fronten von Natur und Technik geraten, als etwas unerhört Zukünftiges geschieht. Ein Remixroman über das Tönen und Hören.

Drei Sinne, Zeiten und Wechselwirkungen
Drei Versuche entgegen den Regeln
Drei Romane oder auch nicht
sowie
Eine Querverbindung zwischen allen und jedem

Die drei Erzählwerke werden ergänzt von einer Wolke Sieben. Das ist diese Homepage hier, in ständiger Bewegung und Interaktion mit anderen Wolkenbauern. Ihr Herz sind die News & Notizen, ihr Hirn ist das Corpus Callosum. Dort gibt es jede Menge Links zum Weiterlesen und -Denken.

Anderswo habe ich das gesamte Vorhaben in aller Bescheidenheit so zusammengefasst: Ich würde gerne den Beweis antreten, dass es im Zwischenraum von E- und U-Literatur ein Publikum für Netzzeitgenössisches gibt. Über sonstige Genrefragen klärt dieser Artikel  auf.

Das Haus der Halluzinationen erschien 2014 im Hablizel-Verlag. Rowland folgte im März 2022 in der ed[ition]. cetera, Leipzig. Die VÖ von Mount Blank steht noch aus (vorauss. 2023).

Natürlich gibt es Phänomene wie das Wetter, die nicht kontrolliert werden können, aber man weiß, daß das Chaos daran Schuld ist und wir selbst Teil der Welt sind. Wenn man das Wetter im Computer hätte, wäre alles vollkommen klar.

Otto E. Rössler: Vom Chaos, der Virtuellen Realität und der Endophysik

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