Aktienkurse im Ereignishorizont des Sommerlochs!

Qualitätsjournalismus – und die Folgen. Liest du hier.

— Update am 18.08.

Georg Seeßlen hat es auch gerade sehr schön im Freitag gesagt:

Statt Fakten werden einfach Nachrichten geschaffen, die schaffen dann schon die Fakten.

Im Medienkapitalismus kann am Ende eine Wirtschaftskrise durch eine Nachrichtenkrise ausgelöst werden. Zum Beispiel durch das Zusammentreffen von Bundesligapause, Schlechtwetter und ausbleibenden Terroranschlägen.


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Kommentare

Eine Antwort zu „Aktienkurse im Ereignishorizont des Sommerlochs!“

  1. Tsts, als würde genau ein Jahr später sich alles wiederholen: Dark Knight Capital

    Eine neu installierte Handelssoftware hatte sich als „rogue algorithmic trading program“ erwiesen und eigenmächtig Zigtausende Order auf 140 Aktien veranlasst. Bedingt allein durch Knights Aktivitäten lag das Handelsvolumen der Wall Street drei Minuten nach Handelsbeginn um 116 Prozent höher als im Wochendurchschnitt. Um 9.58 Uhr war es sechsmal so groß.
    Man muss sich das wohl so vorstellen, dass sich das wildgewordene Programm da ziemlich reingesteigert hat.
    Seit dem „Flash Crash“ von 2010 ist „Hochfrequenzhandel“ der landläufige Begriff für computerbasierte, vollautomatisierte Trades. Profite werden hier bei extrem hohen Umsätzen im Millisekundenbereich realisiert, durch komplex vorprogrammierte Transaktionsmuster. Kleiner, weniger wahrnehmbar ist das Intervall zwischen Kaufen und Verkaufen bei keiner Handelsform.

    Der Vorsprung der Fiktion
    Die Wall-Street-Kommentatoren zeigten sich fassungslos, dass Knight seine Software nicht binnen Minuten unschädlich machen konnte. Als zeitungslesender Laie kann man die realen Praktiken heutiger Finanzökonomie ohnehin nur bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen. Dann setzt der Verstand aus und das Science-Fiction-Gedächtnis übernimmt: Ein hochentwickeltes Tool macht sich selbstständig, indem es seine Unabschaltbarkeit demonstriert – die Gründungserzählung künstlicher Intelligenz.